Die tschechische und bayerische Landschaft hat eine reiche Vergangenheit. Fast alle bedeutenden Zeitalter und Ereignisse beeinflussen mehr oder weniger die Gestalt – das Gedächtnis der Landschaft. Und genau das ist der Fall der Tschechisch-Bayerischen Region, in der ungewöhnlich viele solche Spuren vorkommen. Eine der Etappen der Geschichte, die die heutige Landschaft prägen, stellen die, heute schon öden, Orte auf beiden Seiten der bayerisch-tschechischen Grenze dar. Das Projekt stellt diese Orte als europäisches Erbe vor, das einzigartige Anmut verbirgt. Als Orte, die nicht als unerwünscht wahrgenommen werden sollen, sondern als etwas, was wir achten und wo wir unsere guten Nachbarbeziehungen weiterentwickeln können – indem wir die Plätze und uns selbst kennenlernen.
In diesen Landschaften stehen bis heute die Zeugen, an denen die Zeit mit allen ihren Ereignissen vorbeifloss. Die Zeugen sind denkwürdige alte Obstbäume, sakrale Gebäuden, alte Wegen, weite Ausblicke – von den Plätzen und der Landschaft selbst.
Die Hauptidee des Projekts ist die Anmut dieser Orte zu zeigen, die aus historischen Gründen großteils auf der tschechischen Seite der Grenze liegen. Also Orte, die früher gemeinsam besiedelt waren, aber heute verlassen und oftmals sogar vergessen sind und nie besucht werden. Die einzigartige Schönheit der Plätze zu zeigen und das Interesse für die Landschaft zu wecken, gehört zu den Zielen des Projekts. Es ist nicht unsere Absicht nach den historischen Antworten zu suchen und ethisch zu bewerten, warum das Leben aus der Landschaft in einem Zeitalter verschwunden ist. Hier wollen wir uns von dieser, auch wenn gewichtigen Tatsache befreien, wir gehen nicht an den Kern, sondern wir bemühen uns lediglich, das Interesse für diese Landschaften zu erregen, die aus der landschaftlichen und touristischen Sicht auf der Welt einzigartig sind. Diese Landschaften verfügen über unwiederholbaren Charakter und Schönheit, die immer noch anwesend sind, jedoch oft häufig übersehen werden und langsam verschwinden.
Gleichzeitig ist es selbstverständlich gut, unsere gemeinsame Geschichte zu kennen und zwar mit möglichst vielen Zusammenhängen. Diese Kenntnisse helfen uns aus unserer Geschichte eine Lehre zu ziehen, frühere Fehler nicht zu wiederholen uns aufmerksam auf Impulse zu werden, die sich gut oder aber auch schlecht entwickeln können.
Und deshalb wollen wir in „Denkwürdigen Landschaften“ keinen Konflikt aufsuchen, aber im Gegenteil – durch die Schönheit von Deutsch-tschechischen Landschaften eine Annäherung erreichen.