Die Haberau war ursprünglich ein Gemeindeteil der Ortschaft Leopoldsreut. Sie lag unterhalb von Leopoldsreut und wurde abseits des Hauptortes als sogenannte „Raumreute“ gegründet. Es war für den Bayerischen Wald nichts Ungewöhnliches, dass man außerhalb eines Ortes und der dazu gehörenden Nutzungsflächen noch zusätzliche Flächen rodete. Die Dörfer waren von Wald umschlossen, und wenn ein Ort zusätzlichen Platz benötigte, wurden vom Landesherren, in unserem Falle vom Passauer Fürstbischof, weitere Waldflächen an neue Siedler vergeben.
Die Haberau bestand früher aus drei Gebäuden. Als sich die Bewirtschaftung für die Bewohner nicht mehr lohnte, wurden sie und der dazu gehörende Grund und Boden 1872 an die Bayerische Staatsforstverwaltung verkauft. Das Wohnhaus ist im Jahre 1950 abgebrochen worden und an derselben Stelle ein Waldarbeiter-Wohnhaus von der Forstverwaltung errichtet. Gegenüber dem Wohnhaus gab es noch eine kleine hölzerne Kapelle. Das Anwesen wurde aber nur vier Jahre bewohnt und dann von den Naturfreunden Passau gepachtet.
Für den Wanderer ist die Haberau heute ein Ort der Stille und der Einsamkeit. Bis auf die eigenen Schritte auf der Sandstraße nach Haberau gibt es kaum Geräusche zu hören, die vonruhigen Gedanken oder Nachdenken ablenken würden.